Erzgebirgisches Unternehmen von Bundeswirtschaftsministerium für herausragende Innovationserfolge ausgezeichnet

Anlässlich des gestrigen Innovationstags Mittelstand des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) wurde ein Unternehmen aus dem Erzgebirge für herausragende Innovationserfolge ausgezeichnet. Bundeswirtschaftsminister Altmaier würdigte die SEIWO Technik  GmbH als „ZIM-Handwerksprojekt des Jahres“. Mit dem Zentralen Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) des BMWi werden jährlich mehrere Tausend Innovationsprojekte angeschoben, drei Unternehmen und ein Innovationsnetzwerk wurden ausgewählt und mit einer Urkunde des Bundeswirtschaftsministeriums geehrt.

Damit ist das entwickelte, selbststeuernde Lichtsystem der SEIWO Technik GmbH ein Innovationsbeispiel mit bundesweiter Strahlkraft. Und darum gehts:

Neues Licht für hochwertige Exponate

Museen stehen häufig vor der Herausforderung, äußerst lichtempfindliche Objekte im Rahmen von Ausstellungen präsentieren zu wollen, jedoch den großen technischen und finanziellen Aufwand für die entsprechende Umrüstung von Beleuchtungsanlagen nicht aufbringen zu können. Das entwickelte selbststeuernde Lichtsystem der SEIWO Technik GmbH kann in bestehende Beleuchtungssysteme leicht und kostengünstig integriert werden.

Museen verfolgen den Auftrag, Wissen zu vermitteln sowie Kulturgüter zu schützen und zu pflegen. Insbesondere im kulturhistorischen Bereich handelt es sich dabei um sehr lichtempfindliche Exponate. Dies kann sowohl das infrarote als auch das ultraviolette Lichtspektrum betreffen. Um diese empfindlichen Exponate im Rahmen von Ausstellungen dem Publikum präsentieren und zugänglich machen zu können, sind die Institutionen auf spezielle Beleuchtungssysteme angewiesen. Häufig sind jedoch die Umrüstungsmaßnahmen von Bestandsanlagen mit hohen Zusatzkosten verbunden, weshalb einige besonders empfindliche Exponate in Ausstellungen nicht gezeigt werden können. Das Unternehmen SEIWO Technik GmbH verfolgte daher das Ziel, ein Lichtsystem für Museen mit hohen konservatorischen Ansprüchen zu entwickeln, welches in bestehende Beleuchtungsanlagen einfach und kostengünstig integriert werden kann.

Das Produkt und seine Innovation

Im Rahmen des ZIM-Einzelprojekts konnte ein selbststeuerndes Lichtsystem für Museen entwickelt werden: Das Verfahren erkennt automatisch unter Vorgabe konservatorischer Parameter, wann die maximale Beleuchtungsdauer erreicht ist und das Exponat vor weiterem Lichteinfall geschützt werden muss. Hierzu werden die Lichtfrequenz und die Bescheindauer in der Nähe des Exponates gemessen, beispielsweise in einem Vitrinen- Innenraum. Überschreitet die Beleuchtungsdauer den vorgegebenen Wert, gibt das System ein elektrisches Signal ab, welches das Exponatlicht ausschaltet und ein Alarmsignal an das Ausstellungspersonal übermittelt. Auch an vorhandene Gebäude-Verschattungssysteme kann ein Signal abgegeben werden, um diese mitzusteuern: So können beispielsweise Jalousien, die über einen Bewegungsmelder bei Besucherverkehr geöffnet werden, auch während Besuchszeiten zur Tageslichtabdunklung von Vitrinen flexibel geschlossen werden, wenn dies erforderlich ist.

Die Innovation dient dem Schutz wertvoller Kulturgüter und ermöglicht es gleichzeitig, empfindliche Objekte in Museen und Ausstellungen zu zeigen, ohne dass diese durch schädliche Lichtfrequenzen oder durch zu lange Bestrahldauer geschädigt werden. Das System funktioniert dabei unabhängig von den bestehenden Beleuchtungsquellen und kann somit auch in bereits vorhandene Systeme sowie in Hauselektriksteueranlagen integriert werden.

Der Markt und die Kunden

Zu den Zielgruppen der innovativen Entwicklung zählen vor allem kulturhistorische Einrichtungen wie Museen und Galerien. Perspektivisch ist das System auch für viele weitere lichtintensive Bereiche wie Archive, Bibliotheken oder Privatsammlungen denkbar. Für den Bereich „Museen und Ausstellungen“ hat das System eine besonders hohe Relevanz, da es unabhängig von bestehenden Beleuchtungssystemen eingesetzt werden kann und somit hohe Zusatzkosten für die Umrüstung von Bestandsanlagen vermieden werden können. Aufgrund der absoluten Novität und Attraktivität des Produkts geht das Unternehmen trotz coronabedingten Einsparungen im Kultursektor davon aus, dass perspektivisch spürbare Umsätze erzielt werden können. Zudem befindet sich das Beleuchtungssystem permanent in einem Optimierungsprozess. Aktuell beschäftigt sich das Unternehmen mit ersten Entwicklungsschritten hin zu einer App-basierten Überwachung des Systems.

Unternehmensprofil

Die SEIWO Technik GmbH wurde 1990 als Metallbauunternehmen gegründet und ist mittlerweile vor allem im Museums- und Ausstellungsbau, Bühnen- und Kulissenbau, in der Hygienetechnik sowie in der Werbetechnik tätig. Zu den Kunden des Unternehmens zählen große deutsche Museen, große Erstausrüster, öffentliche Einrichtungen und Gebietskörperschaften sowie Handels- und Industrieunternehmen.

ZIM-Projekt des Jahres

Am 17. Juni 2021 wurde auf dem Innovationstag Mittelstand des BMWi die erfolgreiche Umsetzung der Projektergebnisse als „ZIM-Handwerksprojekt des Jahres“ mit einer Urkunde des Bundesministers für Wirtschaft und Energie gewürdigt.

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