„Die Erzgebirgs-Tradition steckt in mir.“

"Erzgebirgskrimi - Die Tränen der Mütter": Vor einem Haufen gefällter Bäume stehen Forstarbeiter Semmerich (Marin Blülle), Saskia Bergelt (Teresa Weißbach) und Georg Bergelt (Andreas Schmidt-Schaller). Alle tragen ihre Forstuniform.

In wenigen Tagen, am Samstag, dem 27. Januar, erlebt der neunte Erzgebirgskrimi „Die Tränen der Mütter“ im ZDF seine TV-Premiere. Gedreht wurde er im Sommer. Ein Team des Verbands Erzgebirgischer Kunsthandwerker und Spielzeugmacher e.V. hoch oben auf dem Erzgebirgskamm die Film-Crew des Erzgebirgskrimis . Dabei entstand dieses Interview mit Hauptdarstellerin und Botschafterin des Erzgebirges Teresa Weißbach .

Gewitterstimmung liegt über dem Erzgebirge . Aus dem nahen Hochmoor steigt kühle Luft, obwohl Sommer ist. Dass hier ein Krimi gedreht wird? Kein Zweifel – das passt.

Teresa Weißbach nimmt sich nach Drehschluss Zeit für ein paar Fragen. Vor dem Fenster hüpfen Kindergesichter auf und ab. Ihre Familie ist extra aus Berlin angereist, um die Mama vom Filmset abzuholen. Die Begrüßung auf dem alten Zollhof war innig – in den letzten Wochen mussten sie oft auf ihre Mama verzichten. Wir beeilen uns mit unserem Interview und haben als Dankeschön für ihre Geduld für jedes Kind einen Picus im Gepäck.


Im Wende-Kultfilm „Sonnenallee“ spielten Sie Miriam, die mit ihren hellblauen Shorts den Jungs an der Mauer den Kopf verdreht. Wie kamen Sie zum Erzgebirgskrimi?

„Sonnenallee“ war mein Durchbruch, und dieser Film begleitet mich bis heute. Zum Glück werde ich nicht darauf reduziert. Ich habe seitdem viele weitere Filme gedreht und stand in vielen Theaterproduktionen auf der Bühne. Beim Erzgebirgskrimi bin ich seit Folge 1 dabei. Dafür wurde eine Schauspielerin gesucht, die sächsisch sprechen kann. Ich stamme aus Stollberg , da ist mir dieser Dialekt in die Wiege gelegt. Also bekam ich das Angebot für die Rolle der Saskia Bergelt und habe es sehr gern angenommen.

Welche Bedeutung hat die Krimi-Reihe für das Erzgebirge?

Erst einmal tut es gut, meine Heimat zur besten Sendezeit im TV zu sehen! Dann darf ich eine einheimische Försterin mit Dialekt spielen, die sehr charmant ist und sich clever in die Belange der Polizeiarbeit einmischt und mit ermittelt. Also eine durchaus positive Figur, von denen es mit sächsischem Dialekt im deutschen Fernsehen gern mehr geben dürfte.

Außerdem meine ich manchmal zu spüren, dass die Erzgebirger stolz darauf sind, dass wir hier drehen – das freut und berührt mich. Sicher wird das auch nach der Ausstrahlung der Folge in Altenberg zu einem größeren Interesse an der Region führen. Im besten Fall bringt es eine höhere Auslastung im Tourismus.

Sie sind Botschafterin des Erzgebirges – was bedeutet das für Sie?

Ich bin stolz, für meine Heimat werben zu können. Fast in jedem Interview werde ich auf meine Rolle als Botschafterin angesprochen. Eine Steilvorlage, um meine Heimat zu promoten! Ich erzähle gern von Land und Leuten und wecke Lust bei meinen Gesprächspartnern, sich mit eigenen Augen zu überzeugen, wie schön es hier ist.
 

Haben Sie auch Figuren aus dem Erzgebirge bei sich zu Hause?

Natürlich! Ohne Erzgebirgskunst kann ich mir Weihnachten gar nicht vorstellen. Unsere Wohnung in Berlin ist in der Adventszeit üppig geschmückt: Nussknacker , Engel, Bergmann, Räuchermännchen . Die Kinder lieben es, unsere „Männeln zum Leben zu erwecken“ und sie dann mit großen Augen zu bestaunen. Wenn uns in der Vorweihnachtszeit unsere Berliner Freunde besuchen, dann wird besonders die gemütliche Atmosphäre gefeiert. Die Erzgebirgs-Tradition steckt halt stark in mir.

Quelle des Interviews: Verband Erzgebirgischer Kunsthandwerker und Spielzeughersteller e.V.